Die Macht der Zivilgesellschaft und ihre ungleiche Verteilung

Autor/innen

  • Johanna Klatt

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2012-art-4

Abstract

Die Zivilgesellschaft verfügt gegenwärtig über eine besondere Aufmerksamkeit
in der Bundesrepublik, die es erlaubt, von einer öffentlichen Macht (im Sinne
Hannah Arendts) zu sprechen. Unterschiedliche Interessengruppen und Parteien
plädieren gemeinsam für eine Förderung der Bürgergesellschaft und bilden da-
durch eine überparteiliche Phalanx, die das Konzept von Zivilgesellschaft stärkt.
Doch verdeckt dieser Prozess dahinter liegende singuläre Interessen und För-
derungsmotive. Zivilgesellschaft wird so zu einem intransparenten Machtbe-
reich, zu dem der Zugang ungleich verteilt ist. Denn qualitative Forschungs-
ergebnisse weisen darauf hin, dass insbesondere bereits Aktive und Gebildete
moderne Beteiligungsformen nutzen, sozial Benachteiligte hingegen der Bürger-
gesellschaft eher fern bleiben.

As a concept of public power, civil society has recently drawn much attention in
German political discourse. Different interest groups and parties are all engaged
in promoting civil society, thereby revealing their vastly diverging interests and
motives. As a result civil society has evolved into a domain of intransparent power
to which access remains unevenly allocated. Qualitative research findings suggest
that highly educated people who are already active members of civil society tend
to make use of new forms of participation. Socially deprived citizens, in contrast,
usually shy away from any of those activities.

Autor/innen-Biografie

Johanna Klatt

Johanna Klatt M.A., *1982, Studium der Politik-, Rechtswissenschaften und internationalen Beziehungen in Göttingen und Lissabon. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Demokratieforschung an der Georg-August-Universität Göttingen.

Downloads