Sexarbeit: Arbeit – Ausbeutung – Gewalt gegen Frauen? Scheinbare Gewissheiten
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-1-2017-art-4Abstract
Dieser Artikel geht einigen der gängigsten Klischees über Sexarbeit/Prostitution nach, die dazu angetan sind, moral panic zu erzeugen und den Subjektstatus von SexarbeiterInnen zu negieren: die Gleichsetzung von Prostitution mit ökonomischer und sexueller Ausbeutung, mit Zwang und Gewalt, trotz Fehlen der rudimentärsten Daten. Der Diskurs über Sexarbeit/Prostitution ist zudem stark geprägt von der Unterscheidung zwischen »freiwilliger« und »unfreiwilliger« Prostitution. Der Beitrag zeigt, dass ein derartiger Analyserahmen wenig nützlich ist und dass für effektive Politikgestaltung im Sinne einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Stärkung der Unabhängigkeit in der Sexarbeit ein differenzierter Blick unumgänglich ist.This article analyses some of the most popular stereotypes about sex work/prostitution, which are likely to produce moral panic and to deny sex workers’ agency: equating prostitution with economic and sexual exploitation, with coercion and with violence in general, despite the lack of fundamental data. The discourse about sex work/prostitution is characterized by differentiating between »voluntary« and »forced« prostitution. However, the paper shows that such an analytical frame is rather futile. For an effective policy in the sense of improving work conditions and increasing sex workers’ autonomy a differentiated and detailed look at sex work is absolutely essential.
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Veröffentlicht
27.07.2017
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