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2/2023: Ge|teilte Wirklichkeiten

Die Sozialethik, aber auch andere Fächer, Diskurse und Denkstile der Theologie, teilen sich ihr Forschungsfeld mit den Geistes- und Sozialwissenschaften: Es geht um eine Auseinandersetzung mit sozialer Wirklichkeit. Sich mit sozialer Wirklichkeit zu beschäftigen, wirft unweigerlich die Frage auf, wie ebendiese soziale Wirklichkeit beschaffen ist. Beziehen sich entsprechende Urteile auf eine immer schon vorgegebene, im engeren Sinne objektive Wirklichkeit oder aber auf eine immer bereits geteilte sowie kontingente soziale geschaffene Wirklichkeit?

Die Antwort auf diese Frage scheint zumeist auf einem Spektrum zwischen beiden Polen zu liegen und dabei abhängig der Fragestellung zu variieren. So werden vielfältige Ansprüche an Wirklichkeit innerhalb der Sozialethik gestellt. In dem Themenheft von Ethik und Gesellschaft wird gefragt, wie zeitgemäße Positionen in dieser Frage aussehen? Welches Verständnis von Wirklichkeit sowie zum Verhältnis von Natur/Kultur verfügt über welches emanzipatorische Potenzial und kann deshalb für eine zeitgenössische Sozialethik dienlich sein? Welche Implikationen ergeben sich dabei für das Verständnis von Theologie und Sozialethik selbst?

Redaktion: Manuela Wannenmacher

1/2024: Zwischen Privat und Öffentlich: Hybride Räume im Umbruch der Corona-Pandemie

Mit der voranschreitenden Digitalisierung sind schon seit geraumer Zeit gesellschaftliche, politische, soziale Transformationsprozesse im Gange, die unter anderem auch Verschiebungen in der Relation von Privatheit und Öffentlichkeit evozieren. Mit der Corona-Pandemie haben diese Transformationen einen weiteren Schub bekommen. Dies hat auch zu einer deutlichen Verschiebung von Räumen und Rollen geführt: Lebensvollzüge konzentrierten und verdichteten sich am Ort des Wohnens, in den eigenen vier Wänden. Dies verband sich mit neuen Rollenunsicherheiten und veränderten Rollenerwartungen. Ausdifferenzierung von Rollen, etwa eines Individuums als Elternteil auf der einen und Arbeitnehmer*in auf der anderen Seite wurden durchlässiger. Die verschobenen Rollen und Räume zeigen auf, welche Brüche in der Relation von privat und öffentlich liegen. Hier offenbart die Pandemie, wo auch schon zuvor Grenzen und Ambivalenzen in der Konstruktion von Privatheit und Öffentlichkeit lagen.

Das Themenheft wird zwei Fragestellungen in den Fokus stellen, die miteinander vernetzt sind: Wie verschieben sich Räume und Rollen im Zuge der Veränderungsprozesse der Corona-Pandemie und wie wirkt sich dies auf die Relation von privat und öffentlich aus bzw. auf welche Weisen durchdringen sich die Verschiebungs- und Veränderungsprozesse von Räumen und Rollen mit denen der Unterscheidung von privat und öffentlich gegenseitig?

Redaktion: Sarah Jäger, Frederike van Oorschot, Benigna Waeffler, Florian Höhne

Schreiben für ethikundgesellschaft

Autorenhinweise

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