Antiidentitäre Sozialethik

Autor/innen

  • Matthias Möhring-Hesse Lehrstuhl für Theologische Ethik/Sozialethik an Katholisch-Theologische Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-1-2020-art-12

Abstract

Lässt sich in der akademischen Arbeit an einer sozialethischen Theorie, dass diese Theorie auf einem politischen Handlungsfeld orientierend in Richtung von Identitätspolitik wirkt? Mit Aussicht auf die potentiell destruktiven Wirkungen von Identitätspolitik wird diese Frage mit »nein« beantwortet. Daraus wird der Schluss gezogen, dass Sozialethik so betrieben werden sollte, dass sie nicht zur Orientierung von Identitätspolitik genommen werden kann, dass sie – mehr noch – politischen Akteuren identitätspolitische Absichten und Neigungen »ausredet«.

Can it be justified in academic work on a social-ethical theory that this theory has an orientation towards identity politics in a political field of action? In view of the potentially destructive effects of identity politics, the answer to this question is "no". The conclusion from this is drawn that social ethics should be pursued in such a way that it cannot be taken as an orientation for identity politics. Instead, it must persuade political actors out of their intentions and inclinations to identity policy.

Autor/innen-Biografie

Matthias Möhring-Hesse, Lehrstuhl für Theologische Ethik/Sozialethik an Katholisch-Theologische Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen

Prof. Dr. Theol, geb. 1961, studierte Theologie, Philosophie und Soziologie in Frankfurt/Main und Münster/Westf.; Professor für Theologische Ethik/ Sozialethik an der Eberhard Karls-Universität Tübingen.

Neuere Veröffentlichungen: Exkludierende Solidarität und der deutsche Sozialstaat. Warum der Rechtspopulismus sozialpolitisch brisant ist, obgleich er noch keine Sozialpolitik betreibt, in: Erwachsenenbildung, Jg. 65 (2019), H. 1, S. 11–17; Wissenschaftlichkeit der theologischen Sozialethik, in: Göcke, Benedikt Paul (Hg.): Die Wissenschaftlichkeit der Theologie. Band 2: Katholische Disziplinen und ihre Wissenschaftstheorien, Münster 2019, S. 217–243; Theologische Sozialethik als Kritische Theorie. Ein Versuch, acht Jahrzehnte nach »Traditionelle und Kritische Theorie« (1937), in: Becka, Michelle u.a. (Hg.): Sozialethik als Kritik (Ethik und Gesellschaft Bd. 1), Baden-Baden S. 55–124; Wem ist wohl beim Gemeinwohl? Pragmatische Erkundungen eines politischen Konzepts, in: Heimbach-Steins, Marianne u.a. (Hg.): Globales Gemeinwohl. Sozialwissenschaftliche und sozialethische Analysen, Paderborn 2020, S. 141–162; Der Geist weht, wo er soll. Die kulturelle Modernisierung der Freien Wohlfahrtspflege im »neuen Geist des Kapitalismus«, in: Otto, Hans-Uwe (Hg.): Soziale Arbeit im Kapitalismus, Weinheim 2020, S. 344–365.

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Veröffentlicht

01.08.2020