Precare. Prekarität im Lebenszusammenhang: Die zwei Gesichter der Care-Prekarität

Autor/innen

  • Michèle Amacker Universität Bern

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2014-art-4

Abstract

Vor dem Hintergrund der aktuellen Care-Krise plädiert der Beitrag für eine erweiterte Analyse von Prekarität: Neben Erwerbsarbeit soll der gesamte Lebenszusammenhang in den Blick genommen werden. Der Beitrag geht anhand zweier Fallanalysen der Frage nach, wie Haushalte mit erhöhtem Care-Bedarf zunehmend unter Druck geraten. Die beiden Fälle machen auf komplementäre Weise care-spezifische Prekarität im Schatten der Erwerbsarbeitsgesellschaft sichtbar: Nicht nur, wer pflegebedürftig wird, auch wer lange Zeit selbst Angehörige pflegt, läuft Gefahr, in eine prekäre Lebenslage zu rutschen. Dabei sind zunehmend sämtliche Lebensbereiche von Unsicherheit betroffen. Und soziale Ausgrenzung nimmt ihren Lauf.

 

In the context of the current care crisis this article argues for an extended analysis of precariousness: beyond paid employment the whole life situation must be taken into account. The article analyses two cases to examine how households with increased care requirements are coming under increased pressure. The two complementary cases illuminate care-specific forms of precariousness obscured in a society geared towards paid. Not only those who are in need of care themselves but also those who care for family members for extended periods of time are in danger of sliding into a precarious life situation. In these cases, insecurity gradually extends to all areas of life and social exclusion sets in.

Autor/innen-Biografie

Michèle Amacker, Universität Bern

Michéle Amacker, geb. 1980 in Baden, Dr. des. Studium der Sozialarbeit und Sozialpolitik sowie Philosophie in Fribourg, Doktorat zu Prekarität in der Schweiz. Zurzeit interimistische Leitung des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung der Universität Bern (gemeinsam mit Tanja Rietmann). Leitung des Bereichs der Grundlagenforschung am Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern.

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