Arbeit, Burnout und der buddhistische Geist des Kapitalismus

Autor/innen

  • Greta Wagner Goethe-Universität Frankfurt am Main

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2015-art-2

Abstract

Bei dem Burnout-Syndrom, das immer häufiger diagnostiziert wird, handelt es sich anders als bei der Depression um ein exogenes Leiden. Es ist eine moderne Vorstellung, dass es die Gesellschaft sein kann, die krank macht. Auch das Auftreten der Neurasthenie Ende des neunzehnten Jahrhunderts erklärte man sich mit sozialem Wandel. Ein Aspekt, der den sozialen Wandel der Gegenwart auszeichnet, ist die Anforderung und das Bestreben, das eigene emotionale Erleben zu optimieren. In einer Kultur der Selbstzuständigkeit erschafft dies ein hohes Maß an Stress. Welche Strategien des Umgangs gibt es mit den neuen sozialen Anforderungen am Arbeitsplatz und zeichnet sich hierbei die Herausbildung einer neuen Rechtfertigungsordnung ab, die angelehnt an buddhistische Praktiken eine nachhaltige Nutzung der subjektiven Ressourcen in Aussicht stellt?

 

Burnout syndrome is diagnosed more and more frequently in Germany. In contrast to depression it is a sickness considered to be caused by exogenous factors. It is a distinctly modern idea to assume that society may cause different kinds of mental illness. The occurrence of neurasthenia at the end of the nineteenth century had already been linked to social change. One aspect of the social change we witness today is the requirement to optimize one‘s subjectivity including one‘s own emotions. In a culture of self-responsibility this causes a lot of stress. Which are the coping strategies with these new requirements at the work place and is there a new order of justification emerging, that is inspired by Buddhist practices and holds out the promise of a sustainable use of subjective resources?

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Veröffentlicht

28.12.2015

Ausgabe

Rubrik

Artikel zum Themenheft "Depression und subjektivierte Arbeit"