Entgrenzte Bukowina. Was ist und leistet Recht in einer normpluralistischen Perspektive?
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-2-2018-art-2Abstract
Moderne Gesellschaften sind plural, auch in normativer Hinsicht. Im Zentrum aktueller Debatten um normative Pluralität steht vielfach das Recht. Es ist selbst Teil einer pluralen normativen Landschaft, die es in vielfältiger Weise zu ordnen beansprucht. Um über diesen – nicht unproblematischen – Bezug in sozialethischer Hinsicht ins Gespräch zu kommen, sind Vorklärungen notwendig: Was ist Recht? Wie grenzt es sich von anderen sozialen Normen ab und wie setzt es sich zu diesen in Beziehung? Vor allem das staatliche Recht muss sich diesbezüglich der Frage stellen, wie es mit normativer Pluralität um-gehen könne, ohne nichtrechtliche Normativitäten zu juridifizieren oder nichtstaatliches Recht zu marginalisieren.
Modern societies are pluralist entities, in a normative sense among others. The current debates about normative plurality revolve to no small degree around law. But although law constitutes part of the plural normative landscape, it also endeavours to organise this land-scape itself. In any case, the ethical debate arising from this dual role requires some initial clarification in the first place: What is law? How can it be distinguished from other social norms, and how does it re-late to them? In this context it is particularly the law of the state which must address the issue of normative plurality without juridifying non legal norms or marginalising non-state law.