Logik und Funktion von Misogynie. Probleme und Perspektiven

Autor/innen

  • Andrea Geier Universität Trier, FB II Germanistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2020-art-1

Abstract

Misogynie und Sexismus finden wieder mehr kritische öffentliche Aufmerksamkeit. Zwar gibt es keinen Konsens in der Problembeschreibung. Aber sie sind vermehrt Gegenstand des kontroversen Aushandlungsprozesses über die Geschlechterverhältnisse der Gegenwart, den Stand der Geschlechtergerechtigkeit und damit den Streit über die Geltung von geschlechtsspezifischen Normen. In diesem forschungsgeschichtlichen und problemorientierten Aufriss werden verschiedene Vorschläge, Misogynie zu konzeptualisieren, erörtert und u.a. gefragt: Welche Rolle spielt Misogynie im Kontext des gender trouble? Welche Funktion hat sie für das Denken der Differenz? In welchem Verhältnis steht sie zu Sexismus? Welche Funktionen kann misogyne Rede innerhalb alltagsweltlicher, aber auch ästhetischer Diskurse übernehmen?

Misogyny and sexism are once again attracting more critical public attention. Without a consensus in the description of the problem, they are becoming more involved in the controversial process of negotiating contemporary gender relations, the state of gender justice, and the dispute over the validity of gendered norms. In a research-historical and problem-oriented article, various concepts of misogyny are discussed. Guiding questions are: What role does misogyny play in the context of so-called gender trouble? What function does it have for thinking gender difference? What is its relation to sexism? What functions can misogynous speech assume within everyday interactions, but also aesthetic discourses?

Autor/innen-Biografie

Andrea Geier, Universität Trier, FB II Germanistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Prof. Dr., Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft, Allgemeinen Rhetorik und Empirischen Kulturwissenschaft in Tübingen, 2004-2009 Wiss. Assistentin Universität Marburg, seit 2009 Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Geschlechterforschung an der Universität Trier. Seit 2010 im Vorstand des Centrums für Postcolonial und Gender Studies (CePoG, Universität Trier), seit 2020 im Vorstand der Fachgesellschaft Geschlechterstudien, seit 2010 drei Max Kade-Gastprofessuren in den USA. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Deutschsprachige Gegenwartsliteratur, kultur- und literaturwissenschaftliche Gender und Postcolonial Studies sowie Literatur im Medienwechsel. Einschlägige Publikation zum Thema des Aufsatzes: Wider die Frau. Zu Geschichte und Funktion misogyner Rede, hrsg. zus. mit Ursula Kocher. Köln, Weimar, Wien 2008. Neuere Veröffentlichung:   Spielräume des Anderen. Geschlecht und Alterität im postdramatischen Theater (hrsg. zus. mit Nina Birkner und Urte Helduser. Bielefeld 2014) Deutsche Lyrik in 30 Beispielen (hrsg. zus. mit Jochen Strobel,  Paderborn 2011), Wissenschaftskommunikation auf Twitter? Eine Chance für die Geisteswissenschaften (gem. mit Markus Gottschling), in: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 2019, https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.14220/mdge.2019.66.3.282. Weitere Publikationen: https://www.uni-trier.de/index.php?id=29978.

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Veröffentlicht

23.12.2020