Solidarität mit Prostituierten?

Sozialethische Gedanken zu einer emotionalen Debatte

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-1-2025-art-8%20

Abstract

Zum Schutz von Frauen in der Sexarbeit hat das EU-Parlament im September 2023 europaweite einheitliche Leilinien im Umgang mit Prostitution gefordert. Im Hintergrund der Resolution, die ein Votum für das ›Nordische Modell‹ formuliert, steht dabei eine umfangreiche, weltweite Diskussion. In der Bundesrepublik ist diese Diskussion spätestens mit der Liberalisierung von Prostitution 2002 neu entfacht worden. Obwohl sie der Sache nach Solidarität mit Prostituierten fordern, stehen sich im Streit darüber, welche praktischen und juristischen Konsequenzen diese Solidaritätsforderung haben soll, zwei Perspektiven gegenüber. In der emotional geführten und zum Teil unversöhnlichen Debatte möchte der Beitrag in Orientierung an einem als Empowerment-Praxis profilierten Solidaritätsverständnis neue Verständigungsbrücken zu schlagen versuchen und wirbt dafür, solidarische Maßnahmen noch lange vor der Gesetzgebungsebene wirksam werden zu lassen.

Autor/innen-Biografie

Anne Konsek, Katholische Hochschule NRW, Abteilung Paderborn, Bereich Sozialwesen

Konsek, Anne (geb. Weber), Dr. phil., Mag. theol., Studium der Philosophie, katholischen Theologie, Japanologie, Geschichte und Ethik der Medizin in Köln, Kyoto, Münster, Professorin für angewandte Philosophie und Ethik an der KatHo NRW (Paderborn). Neuere Veröffentlichungen: Umweltphilosophie heute (z. m. Jürgen Manemann), Hannover 2025; Gelingende Verständigung und epistemische Verantwortung zwischen Vorurteilen, Repräsentation und Silencing, Freiburg i.B. 2023.

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Veröffentlicht

27.05.2025