Narrative der Sozialstaatsreform erforschen

Zum Stand und den Perspektiven der Narrativ-Analyse in der Sozialpolitikforschung

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2022-art-1

Abstract

Forschung zu politischen Narrativen entwickelt sich zunehmend zu einem eigenständigen Forschungszweig. Dieser Beitrag befasst sich mit der Forschung zu Narrativen in der Sozialpolitik als Subdisziplin der Politikwissenschaft. Auf der Basis eines systematischen Reviews, das 70 Artikel aus internationalen Qualitätsjournalen umfasst, werden Forschungsfragen und Forschungsfelder, theoretische Zugriffe und methodische Designs der sozialpolitikwissenschaftlichen Narrativforschung untersucht. Deutlich wird, dass sich die Forschung bislang vor allem auf das Agenda-Setting im Politikprozess konzentriert. Die Studien zeigen, dass Narrative die Entscheidungsfindung beeinflussen. Welche Wirkung Narrative jedoch auf Adressat:innen haben – seien dies nun Leistungsempfänger:innen oder aber Beschäftigte des Sozialstaats, die Maßnahmen umsetzen sollen – wird bislang nur wenig reflektiert. Die sozialpolitische Narrativforschung ist durch Theoriepluralismus charakterisiert: akteurszentrierte Ansätze finden sich ebenso wie poststrukturalistische. Methodisch hingegen fehlt Pluralismus: es dominieren qualitative Inhaltsanalysen von Policy-Dokumenten und/oder Interviews.

Autor/innen-Biografie

Tanja Klenk, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Professur für Verwaltungswissenschaft

Tanja Klenk, Prof. Dr., geboren 1974 in Schwäbisch Hall, Studium der Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte, Professorin für Verwaltungswissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.

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Veröffentlicht

30.12.2022 — aktualisiert am 02.09.2023