Lesbare Theologie und theologische Parteinahme - Anregungen eines evangelischen Katholiken
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-1-2008-art-1Abstract
»Ich bin nicht schizophren«, antwortet Wolfgang Thierse auf die Frage, ob er nicht in der öffentlichen Wahrnehmung seinen Glauben und sein politisches Engagement lieber stärker unterschieden sehen möchte. In dem Interview berichtet er von seinem politisch-theologischen Selbstverständnis, seiner religiösen Sozialisation in den Zeiten der DDR sowie seinen theologischen Vorbildern. Und er wünscht sich eine lesbare Theologie, die sich - »leidenschaftlich und meditativ zugleich« in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen einmischt.«I am not schizophrenic», replies Wolfgang Thierse when being asked if he wouldn't want to see his faith and his political commitment to be more distinguished in the public perception. In this interview he comments on his political-theological self-conception, his religious socialisation in the times of the GDR as well as his theological paragons. He wishes a readable theology which interferes in social arguments «passionate and meditative at the same time».