Soziale Arbeit im Würgegriff von Ökonomisierung und Technisierung. Wider eine »Soziale Arbeit als Dienstleistung«
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-1-2011-art-2Abstract
Der Artikel problematisiert die gegenwärtig weit verbreitete These, Soziale Arbeit
sei als Dienstleistung zu verstehen. Gegen diese Bestimmung spricht auf der einen
Seite, dass Soziale Arbeit auf Ihre Co-Produzenten angewiesen ist, die eigentlich
erst das »Produkt« der professionellen Interaktion hervorbringen und auf der an-
deren Seite, dass der Sozialen Arbeit strukturell ein Technologiedefizit innewohnt.
Dies hat Bedeutung für die Arbeit der Professionellen, deren Augenmerk auf das
»Sondieren« und »Anklopfen« bei den Klienten ausgerichtet sein muss. Eine Sozia-
le Arbeit, die sich vorrangig als Dienstleisterin verstehen und gestalten will, schafft
falsche Erwartungen und verstellt sich den Zugang zu ihrem Eigentlichen: dem Ring-
en mit ihrem Klienten.
The article problematizes the currently wide-spread theory that Social Work has to
be understood as a service. An argument against this concept is on the one hand
that Social Work is dependent on its co-producers, who actually produce the «prod-
uct» of professional interaction and on the other hand that a technology deficit is
structurally inherent in Social Work. This has significance for the work of profession-
als who have to be focused on «probing» and waiting for the clients. A Social Work
which wants to be understood and is designed primarily as a service provider, creates
false expectations and obstructs the access to their actual duty: struggling with the
clients.