(Re-)configuring Forms of Life »after the End of the World«.
Encountering Rahel Jaeggi’s Nature/Culture Dualism in the Anthropocene
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-1-2024-art-6Abstract
Unter den vernichtenden Bedingungen des Anthropozäns haben sich die Verhältnisse der Krisendiagnose von menschlicher Interaktion zum Mensch-Naturverhältnis verschoben. Kritische Gesellschaftsthe-orien mit ihrem Fokus auf soziale Praxis und Diskurs als Grundlage sozialer Wirklichkeit wird oft unterstellt, diese Krisen nicht ausrei-chend erfassen zu können. Stattdessen möchte ich zeigen, dass sich anhand von Rahel Jaeggis Konzept einer Kritik von Lebensformen die Möglichkeit bietet, diese Position umzugestalten. Durch den Blick von Karen Barads feministisch neu-materialistischer Perspektive auf Lebendigkeit verschiebt sich die Untersuchung des Wie auf das Wer der Krisen von Lebensformen. Die Frage von Handlungsfähigkeit wird zur Frage danach wer fähig
ist teilzuhaben (responseable) am kollektiven (Über-)Leben. Die Wirklichkeit als verwoben
zu betrachten besitzt das emanzipatorische Potential, Sorge für eine geteilte Welt zu
(re-)konfigurieren.