Die räumliche Re(kon-)figuration der Religion
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-2-2024-art-2Abstract
Dieser Beitrag beschäftigt sich weniger mit der Theologie als mit der »Öffentlichkeit«, wie sie allerdings auch für die »öffentliche Theologie« relevant ist. Öffentlichkeit kann dabei nicht nur als »öffentlicher Raum« verstanden werden. Weil sich insbesondere die moderne Öffentlichkeit durch den Gebrauch unterschiedlicher Medien auszeichnet, nimmt ihre Räumlichkeit auch mediatisierte Züge an. Damit geht die These einher, dass die Veränderung dieser Vermittlung oder »Mediatisierung« des sinnhaften, körperlich-sinnlichen und eben objektiviert-materialisierten Handelns mit einer räumlichen Veränderung verbunden ist. Entgegen der Annahme einer globalen Ausweitung der Kommunikation und einer abnehmenden Rolle der Räumlichkeit beobachten wir eine Refiguration, bei der die entgrenzende Netzwerklogik des Internets konflikthaft auf die territorialen Logik stößt. Diese Spannung kennzeichnet auch die Religion und ihre Öffentlichkeit, denn mit der Digitalisierung wird der öffentliche Raum inhaltlich nicht mehr von großen institutionellen Akteuren beherrscht, und auch die Rolle der Expert*nnen ändert sich. Sie stehen nun selbstermächtigten Subjekten gegen, die ihre zunehmend subjektivistischen Anliegen in sich massiv ausweitenden öffentlichen Diskursen verhandeln können.