Digitalität – Privatheit – Ästhetik
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-2-2024-art-3Abstract
Covid-19 hat viele von uns nicht nur länger hinter Bildschirme gebannt, sondern uns ›danach‹ erkennen lassen, wie sehr Digitalität schon ›davor‹ unsere Vorstellungen von Privatheit zu verändern begonnen hat. Spätmoderne Subjekte können nicht anders als ihre dauerhaft zu ›kuratierende‹ Identität an der verflüssigten Grenze zwischen privat und öffentlich kreativ zu jonglieren. Indem Shawn Copeland die Öffentliche Theologie an die Zeit und das Milieu, in dem sie entstand, erinnert, blickt sie in deren ›tote Winkel‹. Öffentlichkeit ist denn auch die unbedachte Möglichkeitsbedingung für rassistisches Handeln und Erleiden. Kevin Quashie stellt im Kontext der »black culture« eine »expressiveness of quiet« der aufmerksamkeitslauten Öffentlichkeit an die Seite. Wider den Anschein ist diese Ausdruckskraft keinesfalls apolitisch, sondern ruft eine letzte Unaussprechlichkeit jedes Subjekts in Erinnerung.