Neue Religionskonflikte und staatliche Neutralität. Erfordern weltanschauliche und religiöse Entwicklungen Antworten des Staates? Eine christliche Perspektive.

Autor/innen

  • Wolfgang Huber

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2011-art-3

Abstract

Der Autor tritt dafür ein, das Verhältnis zwischen Staat und Religionsge-
meinschaften aus der Perspektive der Religionsfreiheit zu betrachten und
zu gestalten. Das deutsche System trägt dabei insbesondere der Einsicht
Rechnung, dass zur Religionsfreiheit nicht nur individuelle, sondern auch
korporative Aspekte gehören. Deshalb wird nicht nur die persönliche Glau-
benspraxis, sondern auch das öffentliche Wirken der Religionsgemeinschaf-
ten staatlich geschützt und gefördert. Dabei ist diese Ordnung für unter-
schiedliche Formen der Selbstorganisation von Religion offen. Deshalb er-
fordert die Einbeziehung des Islam und anderer Religionen keine grund-
sätzliche Veränderung des Verhältnisses zwischen Religionsgemein-
schaften und Staat in Deutschland.

The author argues that the relationship between the state and religious
organizations should be seen under the perspective of religious freedom.
The German system reflects especially the insight that religious freedom
includes not only individual but also corporative aspects. Therefore not
only the personal praxis of faith but also the public presence of religious
organizations is protected and promoted by the state. This kind of order
is open for different forms of self-organization of religion. Therefore the
inclusion of Islam and other religions does not necessitate a fundamental
change in the relationship between religious organizations and the state
in Germany.

Autor/innen-Biografie

Wolfgang Huber

Wolfgang Huber, *1942, war Prof. für Systematische Theol. (Ethik) sowie Bischof der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg (-schles. Oberlausitz) und Ratsv. der Ev. Kirche in Deutschland. Er ist Honorarprof. in Heidelberg und Berlin, Mitglied des Dt. Ethikrats.

Downloads