Buchreihe

ethikundgesellschaft

 

Herausgegeben von Prof. Dr. Michelle Becka, Prof. Dr. Bernhard Emunds, Prof. Dr. Johannes Eurich, Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke, Prof. Dr. Torsten Meireis und Prof. Dr. Matthias Möhring-Hesse

In der Buchreihe ethikundgesellschaft werden Themen der theologischen Sozialethik bearbeitet – im Fach Sozialethik oder aus wirtschafts- oder sozialwissenschaftlichen Disziplinen heraus und mit Bezug zur Sozialethik.

Die Buchreihe ist ökumenisch orientiert: Fragen der sozialen Ordnung stellen sich theologisch nicht länger auf konfessionellen Bahnen, sondern bedürfen einer gemeinsamen, ökumenischen Bearbeitung in einer gemeinsamen, ökumenischen Sprache.

Die Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet: Nur mit Bezug auf sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Expertise lassen sich Themen der sozialen Ordnung sozialethisch reflektieren, wie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der normativen Reflexion ihrer Begriffe, Konzepte und Theorien bedürfen.

Die Buchreihe versteht sich als Beitrag zu einer kritischen öffentlichen Theologie: Öffentlich und kirchlich relevant wird die theologische Sozialethik, wenn sie zu zeigen vermag, dass, was gesellschaftlich bestimmend ist, nicht schon deshalb gerecht ist, weil es besteht und alternativlos scheint.

In der Buchreihe erscheinen Monografien, u.a. Qualifikationsarbeiten aus dem Bereich der theologischen Sozialethik, und interdisziplinäre Sammelbände zu sozialethischen Themen. Die Buchreihe begleitet diese Internetzeitschrift mit demselben Namen und ähnlicher Ausrichtung.

ethikundgesellschaft erscheint im Nomos-Verlag, Baden-Baden. Link zur Verlagsseite.

 

Titel

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Sozialethik als Kritik

2020, 285 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-8487-6742-7 

 

Kritisiert wird gegenwärtig viel – und auch Kritik wird kritisiert. In dieser Situation sucht dieser Sammelband auszuweisen, wie in einer christlichen Sozialethik Kritik betrieben wird: Sie zielt auf die Kritik der Unvernunft der die Menschen bestimmenden, zugleich von Menschen geschaffenen Ordnungen der Gesellschaft– und dies im Interesse an vernünftigeren Ordnungen ihres Zusammenlebens. Gesellschaftskritik als Vollzug praktischer Rationalität gibt es freilich nicht ohne Herrschaftskritik und nicht ohne Kritik von Ausschluss und Subalternität. Ausdrücklich wird in diesem Band der neutrale Vollzug »der Vernunft« ausgeschlossen; stattdessen wird die in der eigenen Gesellschaftskritik vollzogene praktische Rationalität normativ grundiert.

Mit Beiträgen von
Michelle Becka, Bernhard Emunds, Johannes Eurich, Gisela Kubon-Gilke, Torsten Meireis, Matthias Möhring-Hesse

 

Katja Winkler
Semantiken der Befähigung
Die Rezeption des Capabilities Approach in der theologischen Sozialethik
 
 

2016, 379 S., Broschiert,
ISBN 978-3-8487-2572-4  

 

„Befähigung“ ist in den letzten Jahrzehnten zu einem zentralen Begriff sowohl in der politischen Philosophie als auch in der Sozialpolitik geworden. Was damit gemeint ist, ist freilich umstritten.

Der Band versucht, die Bedeutungsgehalte des Befähigungsbegriffs und darüber seine Leistungsfähigkeit für die sozialphilosophische und die politische Diskussion zu klären. Dabei bleibt die Autorin nicht bei der Beschäftigung mit dem Capabilities Approach nach Martha Nussbaum und Amartya Sen stehen, sondern analysiert vor allem die Rezeptionen des Befähigungsansatzes und zwar speziell im Bereich der theologischen Ethik.

Als zentrales Problem sowohl des Capabilities Approach als auch der theologischen Ethik wird deren Liberalismusfähigkeit herausgearbeitet. Eine Auseinandersetzung darüber, wie und ob mit dem Befähigungskonzept sozialethisch ein „liberales Minimum“, durch das die Freiheit jedes und jeder einzelnen gewährleistet werden kann, ist das Ergebnis der Untersuchung.

 

Torsten Meireis, Rolf Schieder (Eds.)
Religion and Democracy.
Studies in Public Theology

 

2017, 181 pp.,
ISBN 978-3-8487-4135-9

 

"Democracy isn´t dead, it just smells funny." This variation about a quip on jazz by Frank Zappa sums up our current experience with democracy: even though most countries profess to have some sort of democracy, a change for the worse seems underfoot. As public theology has a strong affinity to democracy, a critical, interdisciplinary, ecumenical an dinterreligious assesment of how religions may help in furthering democratic forms of government seems appropriate. This book tries to undertake steps in this direction. It consists of three sections: the first tries to identify challenges and resources in the relationship between religion and democracy. The second part reflects on the framework of that relationship and the third section tries to identify examples of tasks that need to be accomplished. All the texts have been contributed by the members of the newly founded  Berlin Institute for Public Theology, who agree on the necessity of a public theological effort, especially with regard to the question of democracy, but disagree on what this effort needs to consist in.

Contributions by Andreas Feldtkeller, Eva Harasta, Florian Höhne, Mouez Khalfaoui, Torsten Meireis, Matthias Möring-Hesse, Marcia Pally, Rolf Schieder, Christine Schliesser and Clemens Wustmans.

 

Bernhard Emunds (Hg.)
Christliche Sozialethik - Orientierung welcher Praxis?
Friedhelm Hengsbach SJ zu Ehren

 

2018, 396 S.
ISBN 978-3-8487-5122-8

 

Welche Problemlagen fordern Christen heute heraus, sich politisch zu engagieren? In welchen Formen reagieren sie darauf? Wie soll sich Christliche Sozialethik auf solche „Politik aus dem Glauben“ beziehen und wie kann sie diese orientierend unterstützen?

Das Buch ist dem Theorie-Praxis-Verhältnis der Christlichen Sozialethik gewidmet, das für das Denken von Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ zentral ist. Aus Anlass seines 80. Geburtstags setzen sich 22 namhafte Autorinnen und Autoren mit dieser Fragestellung auseinander. Neben Beiträgen zum Wandel der politischen Praxis von Christen und Grundlagenreflexionen zum Status der Sozialethik als praktischer Wissenschaft enthält der Band Untersuchungen zu politischen Antworten auf Digitalisierung, europäische Krise und Rechtspopulismus sowie Artikel, in denen exemplarisch aufgezeigt wird, wie Sozialethik zur Orientierung sozialpolitischen oder wirtschaftlichen Handelns beitragen kann. Das Buch endet mit einer Antwort Friedhelm Hengsbachs.

Mit Beiträgen von
Anika Christina Albert, Michelle Becka, Rainer Bucher, Bernhard Emunds, Johannes Eurich, Karl Gabriel, Stephan Goertz, Friedhelm Hengsbach SJ, Hans-Joachim Höhn, Traugott Jähnichen, Judith Könemann, Bernhard Laux, Walter Lesch, Andreas Lob-Hüdepohl, Torsten Meireis, Dietmar Mieth, Matthias Möhring-Hesse, Martin Schneider, Michael Schramm, Christian Spieß, Johannes Ulrich, Markus Vogt, Günter Wilhelm und Katja Winkler

 

Sabine Plonz
Wirklichkeit der Familie und protestantischer Diskurs
Ethik im Kontext von Reproduktionsverhältnissen, Geschlechterkultur und Moralregime

 

2018, 536 S.
ISBN 978-3-8487-5070-2

 

Was macht heute die Wirklichkeit der Familie aus und wie erklärt sich ihre Vernachlässigung im protestantisch-ethischen Diskurs? Beide Fragen hängen sachlich zusammen: Sabine Plonz entwickelt einen praxis- und regimetheoretischen Begriff der Familie, der normative Aspekte einbezieht. Sie stellt dar, wie restaurativ und patriarchalisch denkende protestantische Akteure die Ideologie- und Sozialgeschichte von Wohlfahrtsstaat und Familie beeinflusst haben; und sie zeigt, wie diese Moraldiskurse den Regimewandel spiegeln. Viele Quellenzitate machen die Rekonstruktion lebendig. Überlegungen zu einer evangelischen Ethik des privaten Lebens nehmen die gewonnenen Einsichten auf.
Das Werk konfrontiert die Theologie erstmals mit hegemonie-, geschlechter- und religionskritischen Analysen ihrer Diskurse. Es ergänzt die Familien-, Wohlfahrts- und Geschlechterforschung um die Dimension des Moralregimes. So eröffnet das engagiert geschriebene Buch neue Perspektiven für Ethik und politische Praxis.

 

BuchcoverMelanie Werren
Würde und Demenz
Grundlegung einer Pflegeethik


2019, 244 S.
ISBN 978-3-8487-5546-2

 

In diesem Buch wird eine pflegeethische Grundlegung der Würdekategorie geboten – exemplarisch dargestellt anhand der Würde von Menschen mit Demenz. Der Würdebegriff wird in der Medizinethik oft mit dem „respect for autonomy“ gleichgesetzt, wodurch insbesondere Menschen mit Demenz aufgrund im Verlauf ihrer Erkrankung zunehmend auftretenden Einschränkungen in ihrer Selbstbestimmung aus dem Schutzkonzept der Menschenwürde herausfallen. Angesichts dieser gefährdeten Würde wird einerseits ein für Menschen mit Demenz anschlussfähiger Würdebegriff entwickelt. Andererseits werden aus diesem Prinzipien und Kriterien abgeleitet für eine, der Würde von Menschen mit Demenz entsprechende, Gestaltung von Interaktionen und Verhältnissen, bei der Pflegende in einem spannungsreichen Setting stehen. Für die ethische Orientierung im Kontext dieser Spannungsfelder können Pflegende nicht nur rationale Gründe, sondern auch das in der konkreten Situation Erspürte und Wahrgenommene in Form von Erzählungen einbeziehen.

 

Christine Globig
Realitäten der Abhängigkeit
Fürsorge als ethisches Paradigma

2021, 320 Seiten
ISBN 978-3-8487-8015-0

 

Das aktuelle Fürsorgedefizit – ersichtlich u.a. im Pflegenotstand – ruft nach einer neuen Bewertung und Anerkennung von Sorgeleistungen. Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Fürsorge (Sorge, Care) wird darum in vielen Fachdisziplinen intensiv diskutiert. In diesen aktuellen Diskurs bringt die Autorin einen grundlegenden theologisch-ethischen Beitrag ein, der die evangelische Ethik und Diakonie herausfordert, Relationen der Abhängigkeit ethisch stärker zu gewichten, Leitvorstellungen wie Autonomie und Reziprozität zu überdenken und Fürsorge als ethisches Proprium zu begreifen.

Bernhard Emunds / Stephan Rixen (Hg.)
Oswald von Nell-Breuning weiterdenken
Solidarische Perspektiven für das 21. Jahrhundert

2022, 221 Seiten
ISBN 978-3-8487-8968-9

 

Die aktuellen Krisen sind nur solidarisch zu bewältigen. Das Konzept der Solidarität stand im Mittelpunkt des Denkens von Oswald von Nell-Breuning SJ (1890-1991), des wichtigsten deutschen Vertreters der Katholischen Soziallehre im 20. Jahrhundert. Renommierte Expert:innen aus Theologie, Sozial-, Politik-, Rechts- und Geschichtswissenschaft fragen nach Impulsen aus der Rezeption seines Werks. Ihre Themen sind die Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation, bezahlbares Wohnen, Daseinsvorsorge und gewerkschaftliche Interessenvertretung unter den Bedingungen der Digitalisierung sowie das kirchliche Arbeitsrecht.

Mit Beiträgen von
Julian Degan, Bernhard Emunds, Stefan Greiner, Hermann-Josef Große Kracht, Hans Günter Hockerts, Tanja Klenk, Hannah Klinkenborg, Gerhard Kruip, Arnd Küppers, Reinhard Kardinal Marx, Stephan Rixen und Thomas Schüller.