Vom Umgang mit Knappheit: ethische Perspektiven auf die Priorisierung im Gesundheitswesen

Autor/innen

  • Hans-Ulrich Dallmann Hochschule Ludwigshafen am Rhein

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-1-2011-art-3

Abstract

Der Beitrag diskutiert die ethischen Dimensionen der Priorisierung von Leistungen
im Gesundheitswesen. Dabei zeigt er die gerechtigkeitstheoretischen Defizite der
aktuellen Debatte auf, die einseitig auf Konzepte der Verteilungsgerechtigkeit zu-
rückgreift. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Priorisierungsvorschläge
wie das Konzept der ZEKO oder die Orientierung an QALYs erörtert und weiteren
Ansätzen, wie der Altersrationierung oder der Betonung von Eigenverantwortlich-
keit, gegenübergestellt. Eine kritische Sichtung der genannten Vorschläge führt
zu der Frage, ob nicht alternativ dazu die Priorisierung von Leistungen sektoral,
z.B. hinsichtlich einer Stärkung der Pflege, vorgenommen werden müsste.

This article discusses the ethical dimensions of setting priorities in the health care
sector. It points out the shortcomings of the current debate which places too much
emphasis on the concept of distributive justice. Against this background various
proposals, such as those of the ZEKO or the use of QALYs, are presented and
compared with other approaches such as rationing of services based on age and
the emphasis on individual responsibility. A critical review of the these proposals
raises the question of whether or not the setting of priorities should also consider
specific areas of heath care services, for example, a greater focus on care.

Autor/innen-Biografie

Hans-Ulrich Dallmann, Hochschule Ludwigshafen am Rhein

Hans-Ulrich Dallmann, Studium der Theologie in Frankfurt, Marburg und Heidelberg. Prof. für Ethik, Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der FH Ludwigshafen am Rhein, dort Vizepräsident für Qualitätssicherung, Studium und Lehre.

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