Veganer essen ihre Freunde nicht? Anfragen an den Absolutheitsanspruch der Motive veganer Lebensstile
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-2-2016-art-7Abstract
Wer Tieren »helfen« will, dem mag ein veganer Lebensstil eine naheliegende Option scheinen. Der Text vertritt die These, dass diese Option nicht abzulehnen ist, jedoch eine unvollkommene bleibt, wo sie sich auf die Nicht-Schädigung individueller Tiere im direkten Mensch-Tier-Verhältnis beschränkt. Sie wird somit zu einer Option unter anderen unvollkommenen Möglichkeiten. In stärker systemisch betrachteten Zusammenhängen der Auswirkungen menschlichen Handelns scheint eine damit verbundene »ethische Überhöhung« oder Ausschließlichkeit jedoch zweifelhaft. Ebenso überzeugend lässt sich für eine das Tierwohl einbeziehende und gegebenenfalls deren Fortexistenz sichernde Nutzung von Tieren plädieren, die auch in den biblischen Schriften vertreten wird.
The intention to help animals is often connected to a vegan lifestyle. This contribution claims, that this option, even though morally plausible, will remain imperfect when reduced to not harming individual animals. Focusing more systematically on the human impact on animals, the vegan option ceases to appear the only plausible one. A plea for a usage of animals while securing their wellbeing may be equally plausible and also corresponds to animal ethics found in biblical scriptures.