Fluide Wahrheiten zwischen Traditionsbrüchen und Kontinuitätsnarrativen

Das doppelte Gewaltproblem der Religionen und die Ambivalenz der Staatslehre der katholischen Kirche

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-1-2023-art-7

Abstract

Nicht nur Glaubensinhalte, sondern auch Positionen der Staatslehre bzw. der politischen Ethik werden von der katholischen Kirche mit einem überzeitlichen Wahrheitsanspruch verknüpft. Häufig wurden Aussagen über die politische Gestaltung von Staatsformen, über Souveränität und über die Legitimität von militärischer Gewaltanwendung mit naturrechtlichen Argumenten begründet. Der Anspruch der Verbindung von politischer Gewalt und religiöser Wahrheit wurde ebenso naturrechtlich begründet, wie später die Trennung von Religion und politischer Herrschaft. Offenbar sind kirchliche Wahrheitsansprüche im Bereich der politischen Ethik also höchst volatil. Die Kontingenz kirchlicher Positionen zur politischen Ethik wird in diesem Beitrag vor dem Hintergrund eines doppelten Gewaltproblems – einer Neigung von Religionen zu politischer und physischer Gewalt – analysiert und erörtert.

Autor/innen-Biografie

Christian Spieß, Katholische Universität Linz

Studium der Religionspädagogik (FH), der Philosophie und der Katholischen Theologie; seit 2015 Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholischen Universität Linz.

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Veröffentlicht

16.08.2023

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