Nr. 2 (2014): Prekäre Arbeit

Das vorliegende Heft beschäftigt sich mit einem Phänomen, das es in Zeiten gefühlter Vollbeschäftigung zwar nur selten in die Headlines schafft, gleichwohl aber aktuell bleibt, wie nicht zuletzt auch das Themenheft dieser Zeitschrift zur Arbeitsmigration (2/2013) gezeigt hat: Die Rede ist von Prekarisierung, einem Konzept, das sich nicht nur auf ungesicherte Erwerbstätigkeit im strengen Sinne, sondern auch auf Arbeit in ungesicherten Zusammenhängen überhaupt bezieht.
Einführend bietet der Beitrag von Klaus Dörre einen Überblick des Prekarisierungskonzepts, das durch die Studien von Ueli Mäder, Michèle Amacker und Sabine Plonz auf verschiedene Kontexte hin konkretisiert und damit auch konzeptionell weitergeführt wird. Der normativen Fragestellung nach der Problematik der Prekarisierung widmen sich besonders die Aufsätze von Jähnichen und Meireis, während der Beitrag Sigrists Folgen für die sozialdiakonische Praxis zu skizzieren sucht.
Die Ausgabe steht in der lockeren Folge einer Berner Tagung, die im Herbst 2011 stattfand und den normativen Aspekt des Prekarisierungsproblems zum Thema hatte.  Aus Gründen, die mit der Struktur der Wissensproduktion zusammenhängen, die zuweilen auch gegenstandsferne Prioritäten erzwingt, ist bei einem Teil der Arbeiten zwischen Verfassung und Veröffentlichung zuweilen mehr Zeit vergangen, als Autorinnen und Autoren lieb sein kann, wofür die Redaktion Schreibende und Lesende um Nachsicht bittet: Das freilich ändert nichts an der Aktualität des Themas.
Veröffentlicht: 01.06.2015